Park
a462Die Parkanlage
Erholungsraum für die Gäste des Bildungszentrums
Kennen Sie den schönsten Seminarraum Wiens? Unser Park ist eine beliebte Erweiterung des Hauses – um nachzudenken, zu besprechen und miteinander zu lernen.
- a464
a7521Die Geschichte der Parkanlage
Der Garten dürfte bereits Anfang des 18. Jh. entstanden sein. Über die ersten 100 Jahre wissen wir jedoch nicht viel. Verlässlich dokumentiert wurde er auf dem Franziscäischen Kataster Plan im Jahre 1819. Erfreulicherweise finden wir noch viele Gestaltungselemente im heutigen Garten, die bereits auf diesem Kataster Plan festgehalten sind.
Die ausdrucksstärksten Merkmale der ursprünglichen Anlage waren die mittels Wegekreuz geschaffene Ordnung, die Aufteilung in vier Teilbereiche und der kreisrunde Platz mit dem Wasserbecken als Mittelpunkt des Gartens.
Dieses Muster wiederholte sich im Innenhof und im Gemüsegarten. Das mittels Wegekreuz geteilte Viereck erzeugte die einfachste und stärkste Ordnung, der Garten war durch diese Gestaltung gut organisiert, funktionell und übersichtlich.
Diese in der Praxis bewährten, uralten Gestaltungselemente tragen aber auch Symbole archaischer Weltschau in sich. Das Viereck wurde als Symbol für die Natur, für die elementare Welt mit ihren vier Elementen: Erde, Wasser, Luft und Feuer gedeutet. Die Perser dachten, dass das Universum aus vier Quadraten besteht und die Quelle des Lebens in der Mitte sprudelt. Dieser Glauben bestimmte auch die Gestaltung ihrer Gärten. Laut Koran ist das Paradies ein Garten, in dem Milch, Honig, Wein und Wasser fließen.
Die Zahl Vier geht jedoch auf das Buch Genesis zurück: "Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen." Der Kreis symbolisiert den Himmel. Das Wasser ist Symbol für das Leben im Garten.
Das Zusammenspiel der beiden wichtigen Muster - Viereck und Kreis - beeinflussten nicht nur die persischen Gärten. Diese Vierbeetkombinationen mit Wasserbecken im Kreuzungspunkt der Wege gestalteten die Mogulgärten ebenso, wie die Klostergärten des Mittelalters, die Renaissancegärten, die Barockanlagen oder die einfachen Baumgärten. Diese Muster wurden bei der Gestaltung der Gärten im Laufe der Zeit von vorhergehenden Generationen übernommen und in die Formensprache der jeweiligen Zeit eingegliedert, folglich sprachen sie den Schönheitssinn und das Harmoniebedürfnis der Menschen aller Zeiten an und wirkten im Verborgenen.
Im Laufe des 18. Jh. wurde der nördliche Bereich des Gartens umgestaltet. Nach dem Geschmack der Zeit, hatte man in einem Teil des geometrisch gestalteten Gartens ein Wäldchen angepflanzt und verschlungene Wege gebaut, wie der heutige Zustand es beweist. Das Ziel zu suchen und durch viele Widrigkeiten hinweg es auch zu finden, war der Sinn der labyrinthartigen Wegeführung.
Die dichte Laubkrone des Wäldchen hat das Areal bald vom Himmel abgeschirmt. Als Kontrast zu diesem dunklen Gartenbereich lag der helle, besonnte, farbenfrohe Blumen- und Gemüsegarten im Süden des Gartens. Dieser konnte viel Himmel, viel Licht in sich aufnehmen und verströmen.
Der Garten ist seit annähernd 200 Jahren dokumentiert und da seine Form, Grundidee und Inhalte großteils noch bestehen, ist er als historischer Garten einzustufen.
Die nachfolgenden Inhalte sind überkommene, gartenhistorische Elemente, daher der Weiterkultivierung und des Schutzes würdig.
- Die Kastanienallee, der Querweg und Sichtachse als Grundgerüst der Anlage.
- Der kreisrunde Platz im Kreuzungspunkt der Hauptwege.
- Das Parkwäldchen mit der verschlungenen Wegeführung.
- Die Parkwiesen.
- Der ehemalige Gemüse- und Blumengarten als offener Gartenraum.
- Das Glashaus als historisches Relikt ehemaliger Gartennutzung.
- Das Wasserbecken mit Springbrunnen besteht nicht mehr. Es ist jedoch nach einem Bild aus dem Jahre 1868 rekonstruierbar. Da der kreisrunde Platz samt Wasserbecken das Herzstück der Anlage bildet, ist seine Wiederherstellung auch aus Sicht der historischen Treue unbedingt zu befürworten.
Friedensgarten
© Thomas Werchota - Thomas Werchota
Unser Park ist auch Teil des Netzwerks www.friedensgaerten.net
Im Park mit seinem großen Bestand an alten Bäumen, Blumen und Bienenstöcken finden Teilnehmer*innen und Gäste des Hauses einen Ort der Einkehr und der Begegnung. P. Prassl wünscht sich, dass hier „Stille, Einkehr, Respekt für die Natur und alle Geschöpfe, Ermutigung zum Handeln für Schwache und Impulse für eine gerechte Welt geschehen.“